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Nicht ohne meinen Hut!

Udo Lindenberg will selbst in der Kirche seinen Hut nicht abnehmen. Der 66-jährige Sänger tritt stets mit seiner für ihn typischen Kopfbedeckung in die Öffentlichkeit und verzichtet auch an Orten, an denen Hutverbot herrscht, nicht auf sie.

„Deshalb musste ich extra einen Antrag stellen, als ich mir im Kölner Dom die gotische Architektur anschauen wollte“, verrät er im Interview mit ‚Focus.de’. „‚Mit Hut kommen Sie hier nicht rein’, hieß es. Nach meinem Antrag bekam ich ein Schreiben vom Domprobst: ‚Zwischen 16 und 17 Uhr wird Ihnen ein Dombesuch gestattet. Mit Hut.’“ Seiner Meinung nach lege „der liebe Gott“ aber gar nicht Wert darauf, dass man eine Kirche nur hutlos besucht.

 

Gotteshäuser betritt Lindenberg derweil nur dann, wenn er dort etwas Ruhe und Frieden genießen kann. Auf die Frage, ob er zu Ostern in die Kirche gehe, antwortet der Rocker: „Nein, ich gehe in die Kirche, wenn sie leer ist. Im Dickicht der Großstädte mit ihrer Aufgeregtheit und dem Dauerstress gehe ich manchmal rein für einen relaxten Moment.“

Obwohl Lindenberg beteuert, an eine höhere Macht glauben zu wollen, ist es ihm eigener Aussage zufolge egal, um welche es sich dabei handelt. „Vielleicht nicht an den einen Gott, es können ruhig mehrere sein. Ich bin ja ein flexibler Typ“, räumt er ein und gesteht zudem, sich vor allem für das Jenseits zu interessieren. „Die Vorstellung, dass nach dem Tod nichts mehr kommt, ist mir weniger angenehm als die Version: Ja, es gibt viele neue Wundertüten nach dem irdischen Tod.“

Die „liebste Religion“ ist dem Musiker der Buddhismus, wie er zudem preisgibt. „Easy, entspannt, supertolerant“, beschreibt er die Glaubensrichtung, die ihre Wurzeln in Südasien hat. „Die haben nicht diesen Alleinvertreteranspruch auf den einzig wahren Gott, weil man das Göttliche in sich erreichen kann. Das finde ich die beste Option.“

Quelle: TK-Online, 12.04.13