Hick-hack um ein Bild von Lindenberg
Um das Konterfei von Udo Lindenberg streiten sich das Hotel Wasserturm und die Agentur des Künstler, der den Star porträtiert hatte. Das Werk verschwand plötzlich und als es wieder Auftauchte wurde es wirklich kompliziert.
Vor gut einem Jahr strahlten alle Beteiligten um die Wette, als im Hotel Wasserturm der Kölner Künstler Wolfgang Friedrich sein Portrait von Udo Lindenberg vorstellte und Hotel-Chef Günter Pütz überreichte – in Anwesenheit des Sängers, der sein Konterfei auch signierte. Friedrich portraitierte damals im Auftrag des Hotels sämtliche Prominente, die dort schon einmal Gast waren. Die Bilder – großformatige Fotos der Promis, die mit dem Spachtel bearbeitet wurden – sollten als Leihgabe der Verschönerung der Bar dienen.
Inzwischen sind die Bilder längst wieder bei der Agentur, die als Vermittler diente. Nur ein Bild fehlt – eben das Lindenberg-Portrait. Darum geht es jetzt in einem Prozess vor dem Kölner Amtsgericht, in dem am Mittwoch der Amtsrichter vergeblich die Parteien zu einer außergerichtlichen Einigung bewegen wollte.
Aurel Goergen, der die Agentur vertritt, hat das Hotel auf 4000 Euro Schadenersatz verklagt. Angeblich sei das Bild einen Tag nach der Präsentation mit Lindenberg abhanden gekommen. „Verschenkt“, behauptet Goergen. „An wen? Udo Lindenberg? Dann sollte man mal im Hotel Atlantik (dem ständigen Wohnsitz des Sängers, Anm.d.Red.) nachfragen“, mutmaßte der Richter.
Goergen jedenfalls pochte auf Herausgabe, andernfalls drohte er mit Klage. Die er auch prompt einreichte, weil angeblich nichts geschah. „Stimmt nicht“, argumentierte der Anwalt des Wasserturms, Thomas Noack. Als die Klage im Raum stand, sei das Bild unverzüglich durch einen Pagen bei der Agentur vorbeigebracht worden. Es blieb jedoch beim Versuch, denn die Agentur hatte die Annahme verweigert.
„Stimmt“, bestätigte Goergen. Er sei davon ausgegangen, dass Bild habe inzwischen den Besitzer gewechselt und habe deshalb im Sinne des Künstlers das übliche Honorar in Höhe von 4066 Euro in Rechnung gestellt.
Das Bild wollten wir niemals, es kann jederzeit abgeholt werden“, verweigerte Anwalt Noack jegliche gütliche Einigung und pochte auf ein Urteil, in dem es letztlich auch um die Kosten des Streites geht. Das sind immerhin rund 2000 Euro, die bei einer erfolglosen Klage – und danach sieht es derzeit aus – allein die Agentur zu tragen hat. Das Gericht will am 9. Oktober das Urteil verkünden.
Quelle: ksta, 04.09.13