Blue Flower

So sah Udo Lindenberg den Jahrestag des Mauerfalls

Udo Lindenberg war nicht nur das Highlight bei der Fete zum 25. Jahrestag des Mauerfalls, für die B.Z. malte er sie auch.

7.000 Ballons flogen am 9. November 2014 in den Abendhimmel. Symbolisch waren sie zuvor dort aufgestellt worden, wo einst 28 Jahre lang die Grenze Berlin trennte. Hunderttausende staunten, jubelten, weinten bei der Gedenkfeier zum 25. Jahrestag des Mauerfalls am Brandenburger Tor. „Der 9. November, die schönste Party meines Lebens, egal ob ’89 oder 2014“, sagt Musiker Udo Lindenberg (68) zu B.Z. und malte eines seiner berühmten Likörelle zum Jahresende.

Mit seinem Panik-Orchester war er das Highlight der Feierlichkeiten in Berlin, sang natürlich seinen Hit „Mädchen aus Ost-Berlin“, schwebte in einer Stahlkapsel über die Menge vor dem Tor und winkte. Die Menschen streckten ihm die Hände entgegen, klatschten, feierten Lindenberg wie einen Helden.

Und das ist er ja auch. Acht Jahre lang hatte er damals gekämpft, um endlich in der DDR auftreten zu dürfen. Am 25. Oktober 1983 stand er dann auf der Bühne im Palast der Republik und erinnert sich heute noch sehr genau an die „Steiftiere“, vor denen er dort sang. Es ging ihm um das Signal: Yeah! Regime-Gegner Udo darf in der DDR ein Konzert geben!

Und nun, 2014, das große Fest am Tor. Elf Stunden Party-Marathon, u. a. auch mit der Ost-Band Silly, Clueso, den Fantastischen Vier, der Staatskapelle mit Daniel Barenboim und dem englischen Rock-Musiker Peter Gabriel. In seiner eigenen Sprache, die er die Sprache der Lindianer nennt, erinnert sich Udo Lindenberg: „Panikanik-Concerto grosso zum Mauerfall-Jubiläum am Brandenburger Tor, dann noch über die Quadriga geflogen. Als erste Nachtigall aller Zeiten. Mehr geht ja wohl nicht. Klar, das war mein dollstes Erlebnis 2014. Ahoi, euer Udonaut Linde.“

Quelle: bild, 28.12.14