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Bocholter Galerie zeigt "Likörelle" von Udo Lindenberg

Bocholt - Seine Erfindung, mit farbigen Likören „Likörelle“ zu malen, hat sich Rocksänger Udo Lindenberg patentieren lassen. Was vor vielen Jahren in Kneipen begann, als der Panik-Rocker mit bunten Alkoholfarben für seine Fans Autogramme, sogenannte Udogramme, auf Servietten schrieb, hat sich längst zur Kunst gemausert.

Seine farbenfrohen Aquarelle hängen in ausgesuchten Galerien und werden dort für vierstellige Beträge angeboten. Mehr als 40 Bilder des erfolgreichen Rockmusikers zeigt der Bocholter Peter Koenen vom 26. März bis zum 10. April in seiner Kunsthandlung an der Karolingerstraße.

Koenen beschreibt sich selbst als begeisterten „Lindianer“, der sich schon vor vielen Jahren mit dem Lindenberg-Virus infiziert habe, als er die Platten seines Vaters hörte. „Dass Udos Bilder jetzt bei mir landen, verdanke ich meinen guten Kontakten zu Lindenbergs Agenten“, sagt der 40-jährige Kunstliebhaber.

Für die Ausstellung „Panik-Malerei in Bocholt“ muss er in seiner rund 80 Quadratmeter großen Kunsthandlung erst einmal Platz schaffen. Dazu werden die Bilder, die bislang noch an den Wänden hängen, abgenommen. „Aber das wird nicht ausreichen“, weiß Koenen. Zu den Bildern, die er ausstellen wird, gehören auch einige Leinwandunikate.

Die in Acryl, Aquarell oder Likör auf schwerem Büttenpapier gemalten „Panik-Bilder“ seien alle vom Künstler handsigniert, sagt Koenen. Sie tragen Titel wie „Bunte Republik Deutschland“, „Ahoi Schluckspecht“ oder „Alles klar...“ und beziehen sich oft auf die von Lindenberg gesungenen Texte.

An die Malerei geht der Künstler unverkrampft und ohne Berührungsängste heran, was seinen Bilder auch anzumerken ist. Ob politisch, gesellschaftlich oder religiös - die mit leuchtenden Farben gemalten und kraftvoll gestalteten Bilder haben alle direkt mit Lindenberg und seinem Leben zu tun. Sie stecken voller Lebenslust und Humor“, sagt Koenen.

Er geht davon aus, dass Lindenberg nicht zur Ausstellung nach Bocholt kommen wird. Koenen bedauert dies, hat dafür aber Verständnis. „Udo Lindenberg hat einfach keine Zeit und einen unheimlich vollen Terminkalender“, sagt er, „aber wer weiß das schon so genau, schließlich ist Lindenberg ja auch immer für eine Überraschung gut...!“

Quelle: WN, 16.03.11