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Udo Lindenberg an der Meyer-Werft in Papenburg

Papenburg. Kurz vor seinem Konzert am Freitag, 8. September, an der Meyer-Werft in Papenburg hat sich Udo Lindenberg dafür ausgesprochen, Kreuzfahrtschiffe zu stoppen. Aber keine Panik. Es ging nicht gegen die Papenburger, sondern Tui Cruises.

Udo Lindenberg hat in den vergangenen Jahren immer gegen das Tragen von Pelz oder gegen gezielte Hundetötungen in der Ukraine protestiert. Nun will er verhindern, dass die Kreuzfahrtreederei Tui Cruises weiter die Färöer-Inseln im Nordatlantik mit ihrer Flotte anläuft, da die Inselbewohner dort Jagd auf Grindwale machen, wie das Hamburger Abendblatt berichtet.

Die Meldung passt zu Lindenberg. Der Mann war nie angepasst, er hat nie ein Blatt vor den Mund genommen und war unbequem, wenn es nötig war. Eben diese Unbeugsamkeit lieben die Fans an ihm.

 

Musikalisch erlebt Udo Lindenberg seit 2008 einen zweiten, wenn nicht gar dritten Frühling. In dem Jahr hat er sein Album „Stark wie zwei“ veröffentlicht, auf dem er mit Kollegen wie Annette Humpe, Jan Delay, Till Brönner, Silbermond und Helge Schneider zusammen arbeitete. Lindenberg war plötzlich wieder in. Mehr noch: Er leitete eine Renaissance der deutschsprachigen Musik ein, von der Künstler von Clueso bis Max Giesinger profitieren. Es ist wohl nicht übertrieben, Lindenberg den Gottvater der deutschsprachigen Rock- und Popmusik zu nennen.

Seit 2016 ist der 71-Jährige auf „Keine Panik“-Tournee. Es sei die größte Show, die er je gemacht habe, sagte er in einem Video auf noz.de. Für diese Show geht Lindenberg zurück in die wilden Siebziger, die Zeit, in der auch das Panikorchester gegründet wurde. Damals war es keine Selbstverständlichkeit für einen Rock-Sänger, seine Texte auf Deutsch vorzutragen. Aber schon damals war ihm die gängige Meinung egal und er hat sein Ding gemacht. Den Deutschen bescherte er dadurch etliche Hits und einige Bonmots, die in den Sprachgebrauch eingegangen sind.

Quelle: NeueOZ, 06.09.17